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LEIPZIG, 1845.
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l 594 ein wort zu sagen eriauben iiber den an mich gerichteten V orwurf: ich hat'te von Schmahredeu gegen Hrn. F. Gebrauch gemacht. Ich weisc diese Anschuldigung einfach zuruck; ~eon weno in meioer Erwiderung bebauptet wird, Hr. F. hiitte bei seinen Versuchen sich eines jodsauren kalihaltigeo Jodkaliums bedient, und von vieleo der wichtigeren Angaben meiner von ibm beurtheiltcn Schrift keine Keontnifs genommen; wenn ich seineo Scbhifs: die pbospborichte Sliure sey die Ursache der oxydirenden Wirkungen einer, unter gegebenen und von mir o:iber bezeichneten Umstanden sich bildenden Phosphorntmospbare, z. B. des Bleicbens, der Umwandlung des Jods in Jodsaure, ~es Jodkaliums in jodsaures Kali · u. s. "'v., einen bBchst unglucklichen genann t, aucb . von grBberen Irrthumern gesprochen babe, in welche Hr. F. selbst gefallen sey, iodem er die meinigcn hervorgehoben, so sind dicse Redeu, nach den Vorstellungen, die man bier 7.u Lande von Anstandigkeit hat, keine Schmiihreden, sondern Ausdrucksweisen, die der guten Sitte nicbt entgegenlaufen, wenn dieselben vielleicht auch milder hatten gefafst werden konnen. "Varen meine Ausichten tiber Schmahreden nicht verscbieden von deneo des Hrn. Fischer, und ware es uberdiefs nicht schlechter Geschmack, so wiirde icb den mir gemachten Vorwurf envidern; denn kcinesfalls zeichnet sich die von dem Breslauer Cbemiker gegebene Antwort durcb ilbergrofse Urbanitat und allz.u Ioyale Beurtheilung der Materie meiner Polemik gegen ihn aus. lch begreife indessen vollkommen, dafs das, was ich iiber die Fischer'sc~e Arbeit gcsagt babe, ibrem Urheber nicht angenehm . scyil ~ounte, und gO nne ibm desbalb auch gerne die Freude ·; dafs er durch seine Kritik. an mir zum Ritter sicb ge~cblagen und den Beifall competenter Richter erworben hat. Dasel, den 21. Oct. 1845. C; F. Scbonbcin.
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X. 'Zur Geschichte der Endosmose; ·"on Parrot den Pater. (An den Hrn. Her4usgeber der Annalen der Physik und Chemie.)
Am Ende des No. 10, 1844, lhrer so sch:itzbaren Annalen finde ich, S. 350, ohne Namensunterschrift, eioe Notiz, in welcber die Prioritat des ersten endosmosischen Versuches fur Nolle t gegen mich vindicirt wird, indem man mir die Prioritat vor Hrn. Dntroc.bet zugestebt, so dafs. es den Anschein haben kllnnte, nls hatte ich nicht No II e t, sondern mir die Ehre dieses ersten Versuches vindiciren wollen. '-'Vahrlicb! Ich, ein acht und siebenzigjabriger Greis, bin mir in meinem .58jahrigen wissenscbaftlichen Leben eines solchen Vergehens nicht bewufst, uod gegen No 11e t am wenigsten, den ich hOher stelle als seine Landsleute selbst, die ibn ziemlich vcrgessen zu haben scheinen. Denn als Hr. D u troche t seine V crsuche der Pariser Academic vorlegte, erwahnte weder Er, noch ein anderer Academiker No II e t 's. lch war der Erste, der dieser AcadeD?ie diesen trcfflicben Physiker in's Andenken zurnckrief, mich dankbar erinnernd, dafs Er mein erster Fuhrer in der von mir schon im 16ten Jahre gewUhlten Laufbabn l'l'i.U. Aufserdem iibergab ich dcr hiesigen Academic eine Note (s. Bulletin scientifi9ue, 1840 , No. 167, p. 346), in wclchcr ich, bei Gelegenheit cines neueu auffallenden Phanomens von Endosmose sagte: No/let est le pre-
mier, sic je ne me trompe, qu,· ait fait une experience d'Endosmose au moyen d'eau dz'stillie, a·esprit de Pin. et d'un marceau de Pessie. Je sentis dabord !importance que 'cettc ezpirimce applif!uic a l'iconomie ani38 *
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., 596 male pourroit aPoir pour Ia Physiologic.
597 Diese Note
scbrieb ich zu Anfang August 1840. Am 10. October tlesselben Jabres las ich, gleichfalls . bei der biesigeu AcadLmie, eine Abbandlung: Bs sai sur
ies Pigetations mitalliques et la crista//isatio.n (s. Mimoires del Academic imp. des Sciences, 1~"1• sirie, Sciences mathimatz"ques et physiq~cs, T. Ill),
Namcn Dutro c he t nicht nannte. So babe ich denn das angenebme· Scbicksal, in Fraokreich angeklagt z.u ~ver den; ganz; ohne Noth, No II e t 's.,Prioritlit z.u verfechten, z.ugleich aber in · Deutschland, als hatte ich mir diese Prioritiit vindiciren wollen. St. Petersburg, im Mai 18~5.
worin sich eiue lange Note befindet, in welcher ich sage:
Le phinomene de ! Endosmose n'est pas si nouPeau quon le croit communiment. ·Noli c t nous en a lt"Pri la premiere e.rpidence, und ich beschreibe sogleich den zwei· . fa chen V ersuch, wie ibn der geistreicbe Pbysiker angestellt hat 1 ). Sie "verden obne Zweifel sich wnndern, dafs die erw:ihnte Notiz in lhren Annalen, etwa ein Mouat nach einer Notiz entgegengesetzten Inhalts im l Institut, worin man mich beschuldigt, da[s eiue Note von mir an die Pariser Academie ' nichts eutbalte, als dafs No 11 e t den ersten endosmosischen Versuch aogestellt babe: ceque ion saPoit d'ailieurs (ja, nachdem ich die Academie davon unterrichtet hattc ). Diese Note ist aher eine formliche Abhandlung, in welcher unter dem Tit~!: Coup-ifoeil sur f Endosmose, ich Vieles mittbeile, welches der Pariser Academie unbekannt war. Dafs' ich No 11 e t's V cr· dienst darin erwiihne, war Pflicbt, wobei ich aber den
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1) Beide Noten •ind Ieider von mir ubeuehen worden, son5t wiirde ich sie mit Vergniigen, enlweder stott der in den Ann., Bd. 63, S, 350, mitgethcihen (bei wdr.hcr iibrigeos dcr Urhcbcr Belloni genoont i•:) oofgcnommen, odcr sie die•er inhaltlich hintugdiigt hoben . - Worum aber, mochte ir.h hieb•i fragcn, hot ~ dem geehrten Hrn. V erf. nicht ~efalleu, schon in scinem LehrbucLe der Phy.i!. ( 1811) zu hewerken, wa• erst clreifsig Jahre spatcr jene Note in den Petenburger Denischrifteo ••gt, dofs die von i·hm i. J. 1802 oogcstellteo Versuehe blo[se VViederholungen dcr ,·on Nollet wuen. VViire ~ geschehen oder ube..I&aupt our No I let '• Name dabei genannt, 50 wiirde er der gcgenw5rtigen Rechtfcrtigung giintlicl& uberhoben gewesen seyn.
P.
XI.
N o t z z e n.
1) Neue Polta'sche Combination. - In der am 21. Au~. 1844 gehaltenen Sitzuog der mathematisch-pbysikalischcn Classc der St. Petcrsburger Academie hat Prof. Jacobi die Mittheilnng gemacht, dafs wenn man in der Daoidl'schen Kctte die Sclnve£elsaure durc~ eine z.iemJlch concenlrirtc Leht; durch · w~lchen das Silber rasch aufgelOst nnd ·auf die Kupferplatte Kupfer gefallt wird. Stat! des Kupfers und Kupfcrsatzes kaun man .auch Platin odcr Kohle und Salpetersaure anwenden (Bullet. de Ia Classe phys. math. de facad. de St. Pelersb., T. 111., p. 288. - Bei seiner neulicben A.nwcsenheit in E~erlin fiigtc Hr. Prof. J acob i diescr vorlaufigen Mitthcilung noch binzu, dnfs man aucb, wenn in obiger Combination Kupfel' uud Kupfer~ Wsung ·d urch Zink und ZinklHsung ersetzt '~erden, einen Strom erhalte, bei 'vclchem das Silber gleichfalls als po· sitives Metall auftritt. P.) .2) GalMnischc Rei/ze in CyankaHurnlosung. - Vorstebende Beobachtungen mar.hten mich begierig zu erfahren, wie sich wohl die galvanische Reihe dcr Mctalle in einer blofscn Losung von Cyankalium gestalten wcrdc. Nach dcr bekannten Methode erbielt ich bci eincr Losung des Salz.es in S Tb. destillirtcu Wasscrs folgende Reihe, mit dcm positivsten Metalle angcfangen:
