SCHIESSSPORT

Eichenlaub Saltendorf ist Bundesligist Beim Aufstiegskampf in Pforzheim kam der Erstplatzierte der 2. Bundesliga auf Rang zwei und steigt in die höchste Klasse auf. Von Werner Artmann 02. Februar 2016

Claudia Brunner schoss 391 und 392 Ringe. Foto: bat JavaScript, falls es in deinem Browser deaktiviert sein sollte.


Eine perfekte Saison fand auch noch den perfekten Abschluss. Die Folge ist, dass die Saltendorfer Schützen jetzt in der Elite-Liga des deutschen Schießsport mitschießen. Diese Bilanz zog Eichenlaub-Trainer Robert Senft nach dem Endkampf um den Aufstieg in die 1. Bundesliga in Pforzheim. Vier Schützenteams kämpften um die beste Gesamtzahl der Ringe. Am Ende sicherten sich die Saltendorfer mit 1967 Ringen Platz zwei hinter Niederlauterbach und gehören nun sensationell der höchsten Klasse des deutschen Schießsports an.

Moser und Senft schmieden Plan Zur Erinnerung: Ungeschlagen in der 2. Bundesliga zogen die Eichenlaubschützen in den Aufstiegskampf zur 1. Bundesliga ein. Der Grundstock für diesen Erfolg wurde vor drei Jahren mit dem Saltendorfer Sportschützen Benjamin Moser gelegt. Das „Urgewächs“ der Saltendorfer hatte es damals geschafft, in der Bundesligamannschaft der HSG München Fuß zu fassen. Er schmiedete mit Heimattrainer Robert Senft den Plan, dass es auch in der Oberpfalz möglich sein sollte, eine Mannschaft zusammenzustellen, die höchsten sportlichen Erfolg möglich machen kann.

Dabei wurde auch der Kontakt zum österreichischen Nationalschützen Alexander Schmirl hergestellt, mit dem Moser bei der HSG in einem Team stand. Schließlich konnte man Schmirl überzeugen, nach Saltendorf zu kommen, um hier den Weg über die Bayernliga bis zur Bundesliga zu gehen. Trotz damals mehrere Angebote von anderen Bundesliga-Vereinen entschied er sich für den „schweren Weg“ zu den Saltendorfer Schützen. Alexander Schmirl war es dann auch, der den Kontakt zu der Waffenfirma „Steyr“ herstellte, die die Saltendorfer mit neuester Waffentechnik unterstützte. Damit sind die Saltendorfer auch die einzige BundesligaMannschaft, die hauptsächlich mit Steyr-Gewehre antritt.

Die Aufstiegsmannschaft von Eichenlaub Saltendorf: von links Alexander Schmirl, Julia Simon, Claudia Brunner, Simone Legl und Benjamin Moser

Als dann der Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft war, kam mit Julia Simon, die beim Bundesligisten Petersaurach unter Vertrag war, die nächste Topverstärkung nach Saltendorf. Mit der starken Bayernliga-Truppe mit Claudia Brunner, Simone Legl, Doris Kühnl und Stefan Aichinger stellte Trainer Robert Senft eine leistungsfähige Mannschaft zusammen. Als letztes Teilchen wurde der zweite Ausländerplatz mit dem Österreicher Nicolaus Blamauer besetzt. Er ist stets

zur Stelle, wenn Schmirl verhindert ist.

Fragezeichen vor erstem Schuss Voll motiviert ging die Fahrt zum Entscheidungskampf nach Pforzheim. Die erste Hiobsbotschaft war, dass der Einsatz von Alexander Schmirl wegen einer Grippe sehr gefährdet war. Auch der Start von Simone Legl war lange Zeit fraglich. Nach einer Zahnbehandlung konnte sie erst im letzten Moment am Wettkampf teilnehmen. Schon wegen Doris Kühnl, die noch länger ausfallen wird, hatten die Verantwortlichen schlaflose Nächte. „Gott sei Dank hatte sich im letzten Moment doch noch alles zum Guten gewendet und es konnte eine TopMannschaft aufgestellt werden“, so Trainer Robert Senft. Große Anspannung lag in der Luft, als die vier Mannschaften nach der Vorbereitung mit 15 Minuten Probeschießen zum ersten Durchgang antraten. Die Saltendorfer Eichenlaubschützen begannen sehr konzentriert und es leuchtete ausschließlich die rote „10“ auf allen fünf Bildschirmen auf. Die angereisten Fans, unter ihnen auch OSB-Präsident Franz Brunner und das halbe Präsidium, waren schon etwas siegessicher. Jedoch hatten zeitgleich beim neunten Schuss Benjamin Moser und Simone Legl eine „8“ auf dem Bildschirm. Das hatte natürlich Seltenheitswert bei einer solchen Topbesetzung im Aufstiegskampf. Dadurch stieg schlagartig der Puls nicht nur bei den Schützen an. Doch nach kurzer Pause fanden alle wieder zur gewohnten Form zurück und das kurze Tief war überwunden. Verlass war auf die beiden Topschützen Alexander

Schmirl mit 396 und Julia Simon mit 397 Ringen. 391 Ringe zeigte der Bildschirm für Benjamin Moser und Claudia Brunner. Simone Legl hatte noch 390 Ringe, was zu einem guten Mannschaftsergebnis von 1965 Ringen reichte. Der Favorit SV Niederlauterbach erwischte einen Sahne-Tag mit 1971 Ringen und setzten damit eine Bestmarke. Als größter Konkurrent um den zweiten Platz stellte sich der Verein SV Fenken heraus. Die Mannschaft, die aus dem äußersten Westen Deutschlands kommt, erreichte mit 1955 Ringen ein Ergebnis, das noch in Schlagdistanz zu Saltendorf lag. Die Mannschaft von Ebhausen konnte mit 1949 Ringen nicht mithalten und hatte sich vom Aufstiegskampf schon verabschiedet.

Niederlauterbach deutlich vorne Im zweiten Durchgang steigerten sich die Niederlauterbacher sogar noch auf 1973 Ringe. Damit konnte ihnen keiner mehr den Tagessieg nehmen. Aber auch die Saltendorfer präsentierten sich wieder sehr stark. Bei Alexander Schmirl war von der Krankheit nichts mehr zu sehen; auch er brachte für die Mannschaft das Topergebnis von 399 Ringen. Claudia Brunner steuerte 392 Ringe bei und Benjamin Moser legte nochmals 391 Ringe nach. Allein Simone Legl hatte ein kurzes Tief, das ihr ein paar Ringe kostete. Aber am Ende kamen noch 387 Ringe aus dem Wettbewerb. Den letzten Schuss im Aufstiegskampf setzte Julia Simon: Auf der Anzeige standen 398 Ringe. Damit war der Saltendorfer Aufstieg mit 1967 Ringen perfekt.

SV Fenken zehn Ringe dahinter Obwohl der SV Fenken im zweiten Durchgang ebenfalls mit 1957 Ringen noch zulegte, war es doch ein klarer Vorsprung für Saltendorf. Beim SV Ebhausen kam es trotz Auswechslungen zu keiner Verbesserung und bildete mit 1945 Ringen das Schlusslicht. „Gigantische“ Freude der Schützen, Trainer und Fans brach nach dem letzten Schuss aus. Auch Freudentränen über dieses unglaubliche Ereignis waren nicht zu übersehen. Die Sektkorken knallten, um dieses höchste Ziel für einen Verein in schießsportlicher Hinsicht gebührend zu feiern.

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